Auswirkungen auf die Militärstation
Transnistrien kündigt einen ukrainischen Drohnenangriff an
17. März 2024, 19:33 Uhr
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Die Region Transnistrien gehört offiziell zu Moldawien, wird aber seit Jahrzehnten von prorussischen Separatisten regiert. Sie berichten nun von einem mutmaßlichen Drohnenangriff aus der ukrainischen Hafenstadt Odessa, bei dem ein Militärhubschrauber in Brand geraten sein soll.
Nach Angaben der dortigen pro-russischen Regierung hat eine in der Ukraine gestartete Sprengdrohne einen Militärstützpunkt in der abtrünnigen Region Transnistrien in Moldawien getroffen. Das Sicherheitsministerium der einseitig erklärten Regierung sagte lokalen Medien zufolge, dass die Explosion einen Brand auf dem Stützpunkt in Tiraspol verursacht habe. Prorussische Separatisten in Transnistrien behaupten, die Kamikaze-Drohne sei aus der benachbarten ukrainischen Region Odessa gestartet worden.
Das transnistrische Staatsfernsehen veröffentlichte auf dem Onlinedienst Telegram Aufnahmen von Überwachungskameras, die zeigen, wie eine Kugel einen Militärhubschrauber trifft. Dann fing der Hubschrauber Feuer. Die Regierungen Moldawiens und der Ukraine wiesen die Forderungen der Behörden in Transnistrien zurück. Die moldauische Regierung in Chisinau erklärte nach Kontakten mit Kiew: „Moldawien kann nicht bestätigen, dass es in der Region Transnistrien zu einem Angriff gekommen ist.“
Die ukrainische Regierung warf Russland vor, den Angriff mit einer Selbstmorddrohne gestartet zu haben. Das Regierungsbüro zur Bekämpfung von Desinformation in Kiew sprach von einer „Provokation“ und einer gezielten Desinformation.
Der Vorfall ereignete sich während der dreitägigen Präsidentschaftswahl in Russland, die bis Sonntagabend dauern sollte. Präsident Wladimir Putin wird mit Sicherheit eine weitere Amtszeit von sechs Jahren erhalten. Gegen ihn traten drei unbedeutende Kandidaten an. Alle berühmtesten Kritiker des Kreml-Chefs sind entweder tot, inhaftiert oder im Exil.
Transnistrische Separatisten forderten „Schutz“ von Moldawien
Transnistrien ist Teil von Moldawien. Das kleine europäische Land mit 2,6 Millionen Einwohnern liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Die Ankündigung Russlands, Wahllokale in der abtrünnigen Region Transnistrien in Moldawien einzurichten, stieß bei der Regierung in Chisinau und ihren Partnern wie der Bundesregierung auf scharfe Kritik.
Prorussische Separatisten in Transnistrien baten Russland Ende Februar um „Schutz“ vor Moldawien. Russland bezeichnete daraufhin den „Schutz“ der transnistrischen Einwohner als „Priorität“. Die moldauische Regierung wies die Äußerungen der von Russland unterstützten Separatisten zurück und bezeichnete sie als „Propaganda“.