Stand: 16.06.2022 10:03 Uhr
Bis 2030 will Australien den Kohlendioxidausstoß um mehr als 40 Prozent reduzieren. Das kündigte der neue Ministerpräsident Albanese an, der die Klimaziele des Landes im Vergleich zur Vorgängerregierung deutlich verschärfte.
Australien kündigt an, künftig viel mehr für den Klimaschutz tun zu wollen als bisher. Die neue Labour-Regierung unter Premierminister Anthony Albanese hat die Klimaziele des Landes stark verschärft und den entsprechenden überarbeiteten Klimaschutzplan bei den Vereinten Nationen eingereicht. Bis 2030 sollen die Kohlendioxidemissionen gegenüber 2005 um 43 Prozent gesenkt werden.
Die neue Mitte-Links-Regierung verfolgt eine ganz andere Klimapolitik als die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison. Diese hatte bis 2030 lediglich eine Einsparung von 26 bis 28 Prozent geplant und sich noch im vergangenen Jahr geweigert, sich auf strengere Reduktionsziele festzulegen.
Klimapolitik neu denken
Premierminister Albanese sagte, die Grundlage für Australiens blühende Zukunft sei eine Zukunft mit sauberer und billiger Energie. Er schrieb auf Twitter: „Nach einem Jahrzehnt der Verleugnung müssen wir die Klimakriege beenden.
Im Wahlkampf versprach Albanese, die Klimakrise anzugehen und in erneuerbare Energien zu investieren. Es ist klar, dass der Chef der Labour Party die Parlamentswahlen im Mai gewonnen hat. Die von Morrison geführte rechtskonservative Koalition erlitt schwere Verluste. Sie wurde vor allem wegen ihrer Klimapolitik kritisiert.
Klimaschutz zügeln
Australien gilt international als anspruchsvoller, wenn es um den Umweltschutz geht. Bereits im Oktober, kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz, hatte das Land angekündigt, ehrgeizigere Klimaziele anzustreben. Es strebt an, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der frühere Premierminister Morrison hat sich jedoch lange gesträubt, dieses Ziel zu veröffentlichen.
Kein Land stößt mehr Treibhausgase pro Kopf aus als Australien. Das Sonnenland produziert den größten Teil seines Stroms aus Kohle und ist einer der größten Kohleexporteure der Welt. Einerseits stehen mehrere Milliarden Dollar und Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel, andererseits leidet Australien besonders unter den Folgen des Klimawandels. Immer wieder kommt es zu verheerenden Waldbränden, intensiven Hitzewellen, sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen. Das zum Weltnaturerbe gehörende Great Barrier Reef wird durch die Erwärmung der Ozeane zerstört.