ichIm Herbst 2002 verlor Angela Merkel die Wahl und gewann einen Freund. Der Niederlage bei der Bundestagswahl im September ging die erzwungene Aufgabe ihrer Kanzlerkandidatur Anfang des Jahres voraus. Doch im November reiste CDU-Chefin Merkel nach Paris. Dort wollte sie dem gerade wiedergewählten französischen Präsidenten Jacques Chirac helfen, aus dem Kreise seiner Anhänger eine neue Partei zu gründen. Drei Jahre später, im Herbst 2005, gewann auch Angela Merkel die Wahlen. Er wurde bald sein Freund, der britische Premierminister Tony Blair.
Der neu gewählte Kanzler machte beiden sofort einen freundschaftlichen Gefallen. Beim nächsten EU-Gipfel, ihrem ersten als deutsche Regierungschefin, löste sie den Knoten, den Blair, Chirac und andere zuvor in einem ernsthaften Streit um den nächsten Siebenjahreshaushalt der EU geknüpft hatten. Dieser Erfolg, der weniger als drei Monate nach ihrer Amtszeit als Kanzlerin erzielt wurde, festigte Angela Merkels außenpolitisches Ansehen, zu dem sie mit ihrer gesamten Vorbereitung und ihren persönlichen Qualitäten beigetragen hat.