Im Juni hat die Ukraine den russischen Energieriesen Lukoil auf die Sanktionsliste gesetzt. Infolgedessen wurde die Drogba-Pipeline blockiert. Ungarn und die Slowakei sind von ihren wichtigsten Öllieferanten weitgehend isoliert. Jetzt sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjártó, dass die Europäische Kommission dahinter steckt.
Ungarn vermutet, dass die Europäische Kommission hinter der Unterbrechung der russischen Öllieferungen steckt.
„Die Tatsache, dass die Europäische Kommission angekündigt hat, nicht bereit zu sein, zur Sicherung der Energieversorgung Ungarns und der Slowakei beizutragen, deutet darauf hin, dass der Auftrag aus Brüssel nach Kiew geschickt wurde (…), die Probleme der Energieversorgung in Ungarn und der Slowakei zu lösen.“ Das sagte Außenminister Peter Szijjarto bei einer Zeremonie am Samstag. Die Europäische Kommission lehnte zunächst eine Stellungnahme ab.
Hintergrund ist der Streit zwischen Ungarn, der Slowakei und der Ukraine um Öllieferungen des russischen Ölkonzerns Lukoil.
Die Ukraine setzte den russischen Energieriesen im Juni auf die Sanktionsliste und schloss daraufhin die Druschba-Pipeline. Dadurch sind beispielsweise Ungarn und die Slowakei weitgehend von ihren wichtigsten Öllieferanten abgeschnitten.
Mit dieser Stellungnahme reagiert Szijjártó auf die Entscheidung der EU-Kommission, in dem Streit nicht im Namen der Slowakei und Ungarns tätig zu werden. Die Europäische Kommission hatte angekündigt, dass die ukrainischen Sanktionen gegen Lukoil die Ölversorgung der beiden EU-Mitglieder in Osteuropa nicht gefährden würden.
Russisches Öl – Ausnahmen gelten für Ungarn, die Slowakei und die Tschechische Republik
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 stoppte die Europäische Union den Import von russischem Öl. Ausnahmen gelten allerdings für Ungarn, die Slowakei und Tschechien, da diese drei Länder besonders auf russische Lieferungen angewiesen sind. Die Lieferung des Öls erfolgte über die Druschba-Pipeline, die auch durch ukrainisches Territorium verläuft.