Es ist ein drastischer und beispielloser Schritt!
Männliche Asylbewerber werden in Belgien nicht mehr in staatlichen Heimen untergebracht!
Das teilte die Staatsministerin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, 39, am Mittwoch mit.
Handlungsgrund: Flüchtlingsunterkünfte in Belgien sind chronisch überlastet. Nach Schätzungen der belgischen Regierung waren zu Beginn des Jahres bereits rund 3.000 Schutzsuchende in Belgien obdachlos. Richtung nach oben.
Seit Monaten leben zahlreiche männliche Einwanderer, einige davon ohne Ausweispapiere, auf den Straßen der belgischen Hauptstadt Brüssel
Um zu verhindern, dass „Kinder im Winter auf der Straße landen“, fügte De Moor hinzu, müssten Heimplätze künftig ausschließlich Familien mit Kindern vorbehalten bleiben.
Nach Angaben der belgischen Regierung sind die Asylanträge in letzter Zeit stark gestiegen. Im Jahr 2022 verzeichnete das Land einen Anstieg der Anträge von mehr als 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – ein hoher Prozentsatz seit der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015.
Nach Angaben der Asylagentur der Europäischen Union waren im Jahr 2021, dem letzten Jahr, für das Zahlen vorliegen, 70 % der Asylanträge Männer.
Staatssekretärin für Asyl und Migration Belgiens: Nicole de Maur (39)
Die Menschenrechtsorganisation und Europas führende Hilfsorganisationen verurteilten den Schritt als Verstoß gegen internationale Verpflichtungen.
„Wir dachten, wir hätten alles gesehen, aber nein. Die belgische Regierung verletzt nicht nur die Menschenrechte, sie begräbt sie auch, indem sie die Aufnahme unverheirateter männlicher Asylbewerber aussetzt“, sagte Philippe Hensmans, Direktor von Amnesty International Belgien.