Ein Schmuggler soll die russische Armee aus Hamburg beliefert haben. US-Ermittler sehen Verbindungen zu Oligarchen und dem Machthaber.
„Lass es uns einfach aus Deutschland holen und die Lieferung abschließen.“ FBI-Ermittler werfen mehreren Russen vor, das russische Militär mit US-Militärtechnik aus Hamburg beliefert zu haben. Nach Angaben des US-Justizministeriums ist der Hauptverdächtige W. Montag in Deutschland, wo er seit vielen Jahren ein Import-Export-Unternehmen in Hamburg betreibt. Der 42-Jährige wird nun übergeben. Bisher gibt es keine Bestätigung von deutschen Strafverfolgungsbehörden.
Die Strohmänner von Deripaska?
Gleichzeitig griffen nach amerikanischen Angaben Polizisten O.s Lebensgefährtin in Italien an. Der 40-Jährige ist der Sohn eines kremlnahen russischen Machthabers. Laut Handelsregisterunterlagen, die t-online vorliegen, besitzen beide Männer die Hälfte der Anteile an dem Unternehmen in Hamburg. Allerdings sollen sie als Strohmänner für den im Aluminiumhandel zugelassenen Oligarchen gehandelt haben, worauf Oleg Deripaska hinweist. Der Vater des Gouverneurs von U.
Die jetzt veröffentlichte Anklageschrift des US-Justizministeriums, die den Sanktionen beigefügt ist, spart nicht mit detaillierten Beschreibungen. Sie zitieren wiederholt aus E-Mails und anderen elektronischen Mitteilungen zwischen Interessenten. Offenbar haben auch amerikanische Geschäftspartner vor einer Grand Jury ausgesagt. Das Ergebnis ist ein erstaunlich detailliertes Bild von belastenden Beweisen, sogar von US-Anklagen. Wenn die Inhaftierten von einem US-Gericht verurteilt werden, drohen ihnen Jahrzehnte im Gefängnis.