American Republican Meeting: Parteitag auch mit deutscher Beteiligung

American Republican Meeting: Parteitag auch mit deutscher Beteiligung

Stand: 17. Juli 2024 um 19:03 Uhr

Auch deutsche Politiker nehmen am Parteitag der Republikaner in Milwaukee teil, darunter der stellvertretende Vorsitzende der Spahn-Union-Fraktion. Mission: Verbindungen aufbauen. Denn sie alle glauben, dass ein Wahlsieg Trumps sehr wahrscheinlich ist.

Alle angesehenen amerikanischen Republikaner sind derzeit auf dem Parteitag in Milwaukee. Es ist auch der perfekte Ort für Gespräche und geselliges Beisammensein. Genau aus diesem Grund kamen deutsche Bundestagsabgeordnete zum Parteitag der Republikanischen Partei. Dazu gehören Niels Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD und Transatlantikbeauftragter der Bundesregierung, und Michael Link (FDP). Aber auch die CSU-Politiker Thomas Silberhorn und Jens Spahn von der CDU sind in Milwaukee.

Spahn traf am Sonntagabend ein. Derzeit steht er vor dem Kongresssaal der Republikanischen Partei. Spahn hält den Wahlsieg von Donald Trump für sehr wahrscheinlich. Der Angriff vom Samstag habe dies möglicherweise wahrscheinlicher gemacht, sagte Spahn. Auch die Macht der Bilder spielte eine Rolle. Dem ikonischen Bild von Trump, der seine Faust in die Luft streckt, steht ein Bild des sehr schwachen amtierenden Präsidenten und demokratischen Spitzenkandidaten Joe Biden gegenüber. Es wird angenommen, dass diese beiden Bilder dazu beitragen könnten, den Ausgang der Wahlen zu bestimmen.

Angst vor Konsequenzen für Deutschland im Falle eines Trump-Sieges

Das sieht auch der Sprecher der transatlantischen Fraktion der Föderation, Silberhorn, so. Vor dem Kongresssaal tauscht er Visitenkarten mit einem Republikaner aus Arkansas aus. Und genau dafür ist Silberhorn da: bestehende Verbindungen zu pflegen – und neue aufzubauen. So besucht er nicht nur öffentliche Veranstaltungen auf dem Konferenzgelände, sondern auch Veranstaltungen wie die Konferenz des International Republican Institute. Da höre man teilweise gemäßigtere Töne, Argumente, die man in der recht hitzigen öffentlichen Debatte nicht wahrnehme, erklärt Silberhorn.

Der CSU-Politiker sagt, dass Trumps zweite Präsidentschaft und seine „America First“-Politik natürlich Konsequenzen für Europa und auch für Deutschland haben werden. Es könnte zum Beispiel dazu führen, dass die USA sich aus außenpolitischen Konflikten heraushalten und sagen: „Die Ukraine ist Ihr Problem“, sagte Silberhorn. Es könnte auch zu Tariferhöhungen kommen. Deutschland ist darauf nicht gut vorbereitet.

Spahn sagt, Deutschland müsse die Nato-Ziele erreichen. Die für die Verteidigung bereitgestellten 2 % waren nicht gesichert; Bis 2028 werde es 30 Milliarden Euro verlieren. „Ich habe in den Diskussionen hier bereits festgestellt, dass man den Eindruck hat, dass Deutschland noch keine angemessene und verbindliche Zusage gemacht hat“, sagte Spahn.

Spahn: Manchmal haben wir ein falsches Bild von den Vereinigten Staaten

Weder Spahn noch Silberhorn gehen davon aus, dass Trumps Gegner jemand anderes als Joe Biden sein wird – trotz Debatten über seine geistige Fitness, auch innerhalb der Partei. Die Frage für die Demokraten lautet: Wer ist noch in der Lage, Trump zu besiegen? Unter den gegenwärtigen Umständen ist Biden dazu am besten geeignet.

Silberhorn und Spahn glauben derzeit nicht an einen Wahlsieg Bidens. Spahn sagt, dass die Situation unter Trump nicht so tragisch sein wird, wie sie manchmal in Deutschland dargestellt wird. Er glaubt, dass in Deutschland ein falsches Bild davon herrscht, was in den USA passiert. Spahn sagt, er sei auch zutiefst beunruhigt über Trumps Wortwahl und seine Dreistigkeit. Aber es gebe keine Diktatur in den Vereinigten Staaten und es werde auch nie eine geben: „Wir müssen bei diesen Schlagzeilen aufhören.“

Nina Barth, RD Washington, jetzt Milwaukee, Tagesschau 17.07.2024 um 17:57 Uhr

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