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U-Boot-Streit: Biden und Macron vereinbaren Treffen

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U-Boot-Streit: Biden und Macron vereinbaren Treffen

Stand: 22.09.2021 21:51 Uhr

Nach der schweren Fehde im U-Boot-Streit wollen sich US-Präsident Biden und Frankreichs Präsident Macron im Oktober in Europa persönlich treffen. Sie einigten sich auf einen Telefonanruf, den Biden angefordert hatte.

Nach diplomatischen Unruhen in Folge um einen U-Boot-Deal mit Australien vereinbarten US-Präsident Joe Biden und der französische Präsident Emmanuel Macron im Oktober ein Treffen in Europa. Dies geht auf eine gemeinsame Mitteilung der beiden Regierungen zurück, die vom Weißen Haus in Umlauf gebracht wurde. Macron entschied auch, dass der französische Botschafter nächste Woche nach Washington zurückkehren würde.

Letzte Woche kündigte Biden, ohne seine Verbündeten zu konsultieren, eine indopazifische Sicherheitsallianz an, im Rahmen derer Australien mit US-amerikanischen Atom-U-Booten beliefert werden soll. Auch Großbritannien ist an dem Waffendeal beteiligt.

Explosion eines Milliarden-Dollar-Deals

Die Allianz löste bei der Regierung in Paris Empörung aus, nachdem sie einen Milliardenvertrag zum Bau von 12 konventionellen Diesel-U-Booten für Australien gebrochen hatte. Nach Angaben französischer Diplomaten wurde Frankreich nur wenige Stunden informiert, bevor Biden den Rückzug Australiens aus dem Vertrag mit dem französischen Rüstungskonzern DCNS ankündigte. In einem beispiellosen Schritt berief Frankreich daraufhin seine Botschafter in die Vereinigten Staaten und in Australien zu Konsultationen zurück. Biden bat Macron schließlich, ihn anzurufen, um Differenzen beizulegen.

In der gemeinsamen Erklärung heißt es, dass die beiden Präsidenten vereinbart haben, einen Prozess intensiver Konsultationen einzuleiten, um Vertrauen aufzubauen und konkrete Schritte zur Erreichung gemeinsamer Ziele vorzuschlagen. Das geplante Treffen gehört dazu.

Frankreich erwartete Zulassung

In der Ankündigung bekräftigte Biden, dass das französische und europäische Engagement im Indopazifik von strategischer Bedeutung sei. Die Vereinigten Staaten akzeptieren offiziell, dass Frankreich und Europa ihre Rolle im Machtgleichgewicht mit China spielen. Die Vereinigten Staaten, so hieß es weiter, „erkennen die Notwendigkeit, dass Europa durch eine stärkere und effizientere Verteidigung einen positiven Beitrag zur transatlantischen und globalen Sicherheit leistet und damit die Rolle der NATO ergänzt.“

Die gemeinsame Erklärung ebnet nicht nur den Weg für eine Deeskalation des Konflikts, sondern befeuert auch die Debatte um die europäische Souveränität. Macron will Europa unabhängiger von seinem Verbündeten USA machen und wird dieses Ziel auch während der französischen EU-Ratspräsidentschaft ab Januar vorantreiben.

Vor dem Telefonat sagte der französische Regierungspalast Elysee, von den Amerikanern werde erwartet, dass sie zugeben, dass ihre einseitige Aktion zu einer „Vertrauenskrise“ zwischen den beiden Verbündeten geführt habe.

Mit Informationen von Julia Borotta, ARD-Studio Paris

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