Der ehemalige Präsident Südafrikas ist seit Anfang Juli im Amt Jacob Zuma 15 Monate Gefängnis wegen Missachtung der Justiz. Aus gesundheitlichen Gründen wurde der 79-Jährige von einem Gefängnis in ein anderes verlegt. Dies teilte das zuständige Ministerium in Johannesburg Mit. Ohne weitere Informationen, fügte sie hinzu, habe eine Routineuntersuchung durch Militärärzte die Verlegung notwendig gemacht.
Zuma soll auf eine Untersuchungskommission zu Korruptionsvorwürfen seit seiner Präsidentschaft (2009 bis 2018) reagieren. Er folgte jedoch mehreren Vorladungen nicht, die zu seiner Inhaftierung führten. Seine Festnahme löste bei seinen Anhängern Proteste aus.
Mehrere Tage lang kam es in der Provinz Gauteng mit der Wirtschaftsstadt Johannesburg und in der Provinz KwaZulu-Natal, der Heimatprovinz Zumas, zu Massenplünderungen, Einkaufsstraßen wurden zerstört. Nach offiziellen Angaben kamen dabei mindestens 337 Menschen ums Leben. Der Sachschaden wurde auf 3,4 Milliarden US-Dollar (2,9 Milliarden Euro) geschätzt. Seit der Mobilisierung von 25.000 Soldaten hat sich die Sicherheitslage stabilisiert.
Zuma drohen bis zu 25 Jahre Haft
Infolge der Unruhen wurde der derzeitige Präsident Cyril Ramaphosa Am Abend zuvor wurde seine Regierung neu gebildet und eine Untersuchungskommission eingesetzt. Der Präsident kündigte am Donnerstag in einer Fernsehansprache an, die Gesundheits-, Verteidigungs- und Finanzminister zu ersetzen. Die Staatssicherheitsverwaltung wird nun Teil der Präsidentschaft sein. Veränderungen in insgesamt zehn Ministerien seien notwendig, weil das Land vor „vielen Herausforderungen“ stehe.
In einem anderen Verfahren werden ihm Korruption, Geldwäsche und Betrug im Zusammenhang mit einem Waffengeschäft vor seiner Amtszeit als Präsident vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Seine Anwälte hatten zuletzt eine dreiwöchige Verfahrensverzögerung bis zum 10. August erreicht. Zuma weist die Vorwürfe zurück.