Stand: 20.06.2021 03:51 Uhr
Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Peru gingen Tausende Anhänger des linken Politikers Castillo und des Rechtspopulisten Fujimori auf die Straße. Das Gericht muss nun Vorwürfe des Wahlbetrugs prüfen.
Zwei Wochen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Peru demonstrierten erneut Anhänger des linken Kandidaten Pedro Castillo und seines rechtspopulistischen Gegners Keiko Fujimori.
Im Zentrum der Hauptstadt Lima wurde ein Protestmarsch namens „Great National March“ organisiert, bei dem Bürgerrechtsorganisationen und linke Parteien Castillos Wahlsieg bestätigen wollten. In der Nähe prangerten Fujimori-Anhänger bei einer Kundgebung unter dem Motto „Respektiere meine Stimme“ angeblichen Wahlbetrug auf Fujimoris Konto an.
Nach den Wahlen vom 6. Juni erklärte sich Castillo zum Sieger. Nach Angaben der Wahlkommission hat er rund 44.000 Stimmen zu 50,12 Prozent abgegeben. Nach offiziellen Angaben erhielt Fujimori 49,87 Prozent der Stimmen. Dann sprach sie von „Unregelmäßigkeiten“, ohne jedoch schlüssige Beweise zu liefern.
3000 Polizisten im Dienst
„Wir werden nicht aufgeben, wir werden unsere Hände nicht in unsere Arme legen“, sagte Fujimoris ihren Anhängern. Mit Blick auf den venezolanischen sozialistischen Staatschef Nicolas Maduro und seinen Vorgänger Hugo Chavez fragte der Politiker die Menge: „Wollen Sie ein Land wie das Land von Maduro, wie das von Chavez?“ Er erhielt wie geplant ein lautes „Nein“.
Castillo ist nach eigenen Angaben weder Kommunist noch Anhänger von Chavez. Tausende Menschen nahmen an beiden Kundgebungen in der peruanischen Hauptstadt teil. Mehr als 3.000 Polizisten taten ihren Dienst, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Es gab Demonstrationen von Castillo in den Andenstädten Arequipa, Ayacucho y Huancayo und anderen Städten.
Das Nationale Wahlgericht entscheidet
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stufte die Wahlen als angemessen ein. Aus richtiger Position wird jedoch die Annullierung des Wahlergebnisses beantragt. Das pensionierte Militär schrieb sogar einen Brief, in dem er die Armee aufforderte, Castillo von seinem Amtsantritt abzuhalten. Interimspräsident Francisco Sagaste lehnte ab. Nun soll das Nationale Wahlgericht über Tausende von Wahlbeschwerden entscheiden und bewerten.