Stand: 03.06.2021 17:14
In Südchina hat eine Herde wilder Elefanten für Aufsehen gesorgt. Die Tiere wandern durch teilweise besiedelte Gebiete in Richtung der Megastadt Kunming. Die Behörden sind ratlos.
von Steffen Wurzel,
ARD-Studio
Die 15 Elefanten sind seit mehreren Monaten unterwegs. Vor allem nachts wandern sie durch Felder, Wiesen und Wälder. Sie gehen aber auch durch die Straßen, durchqueren Dörfer und ganze Stadtgebiete, wie Videos von Bewohnern und Fernsehbilder aus dem chinesischen Teil von Yunnan belegen.
Es ist klar, dass sich die Elefantenherde bequem und unbeeinflusst bewegt. Tagsüber machen Elefanten immer wieder Rast. In den vergangenen Wochen haben Tiere auf der Suche nach Nahrung immer wieder Felder und Streuobstwiesen zerstört.
Der südchinesische Teil von Yunnan liegt an der Grenze zu Myanmar, Laos und Vietnam und es kommt immer wieder vor, dass wilde Elefanten dort Felder oder gar Dörfer durchqueren. Warum die Tiere in diesem Fall Hunderte von Kilometern nach Norden liefen – durch teilweise dicht besiedelte Gebiete – weiß noch niemand.
Diese wilden Elefanten ziehen seit Monaten nach Norden und legen Hunderte von Kilometern zurück. Warum – das weiß noch keiner.
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Wissenschaftler verwirrt: „Das ist noch nie passiert“
Wissenschaftler sind verwirrt. Einer von ihnen ist Shen Qingzhong, der in einem staatlichen Naturschutzgebiet in der Stadt Xishuangbanna arbeitet, wo viele wilde Elefanten leben. Er sagte im chinesischen Staatsfernsehen CCTV: „Normalerweise halten sich asiatische Elefanten lieber in lichten Waldgebieten mit niedrig wachsenden Bäumen auf. Dort finden sie genug Nahrung. Dies ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Das ist noch nie passiert Wir fragen uns alle, warum das so ist. Wir müssen noch nachforschen.“
Vor einigen Tagen zog die Elefantenherde in Richtung Kunming, der Hauptstadt des chinesischen Teils von Yunnan. Es hat eine Bevölkerung von mehr als sechs Millionen Menschen. Polizei und andere Behörden versuchen, die Elefanten aufzuhalten – bisher ohne Erfolg. Die Anwohner versprachen, dass der Staat für alle durch die Tiere verursachten Schäden aufkommt.