Nachdem ein schwerer Sturm Bosnien und Herzegowina heimgesucht hatte, füllte sich der Fluss Neretva mit Müll. Tonnenweise Müll treibt auf dem Wasser in Richtung Adria.
SARAJEVO – Anhaltende heftige Regenfälle hielten Bosnien und Herzegowina mehrere Tage lang in Atem. Überschwemmungen, Stürme und Erdrutsche haben im Balkanland große Verwüstungen hinterlassen. In der Stadt Yablancha begruben riesige Felsbrocken Häuser. Im ganzen Land sind mindestens 16 Menschen gestorben und viele werden noch immer vermisst. Nun droht die nächste Katastrophe.
Adria-Katastrophe droht: Tonnenweise Müll treibt ins Mittelmeer
Der Fluss Neretva, der als Symbol Bosniens und Herzegowinas gilt, ist voller Müll. Von seiner charakteristischen smaragdblauen Farbe ist nichts geblieben. Das Wasser ist inzwischen braun geworden. Die kroatische Zeitung berichtete, dass eine tonnenschwere Müllschicht von Jablanica in Richtung Mittelmeer treibe Slobodna Dalmatien.
Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler, aber auch Autoreifen, Flaschen und jede Menge Plastik schwimmen im Wasser. Das Aneinanderreihen von Schutt erzeugt nicht nur einen gewaltigen Abwassergeruch, sondern erzeugt auch einen ohrenbetäubenden Lärm.
Inmitten des Mülls suchen Einsatzkräfte des Kroatischen Bergrettungsdienstes (HGSS) nach Vermissten in Schlauchbooten. Ein Bergretter sagte: „Es ist gefährlich, spitze Gegenstände können das Boot beschädigen.“ Slobodna Dalmatien. Der Abfall bedroht auch die Fischbestände in der Neretva.
Drohende Umweltkatastrophe: Tonnenweise Müll könnte in der Adria landen
Das Kroatische Radio berichtete, dass der Müllplatz noch immer am Staudamm des Wasserkraftwerks Grabovica geparkt sei. Hormonersatztherapie. Einsatzkräfte versuchen zudem, mit Baggern Schutt aus dem Fluss zu räumen. Wenn der Druck jedoch zu hoch wird, kann es erforderlich sein, die Schleusentore zu öffnen. Dann strömt der mehrere Tonnen schwere und etwa einen Meter dicke Müllteppich in die Adria. Abfälle könnten mehrere Monate lang am Ufer stecken bleiben und das Wasser verunreinigen.
Als Reaktion auf das Hilfeersuchen Bosnien und Herzegowinas haben mehrere europäische Länder inzwischen Such- und Rettungsteams in das von der Überschwemmung betroffene Land entsandt. Nach Angaben der Europäischen Kommission suchen Teams unter anderem aus Kroatien, Slowenien, Montenegro und Serbien nach vermissten Personen und beseitigen Trümmer. Zuletzt verursachten starke Regenfälle in Osteuropa verheerende Überschwemmungen. (KAS/DPA)