Propaganda mit Stalin-Zitaten
Russland veröffentlicht ein Kampfbulletin zur Ausbildung von Soldaten
27. Mai 2024 um 23:30 Uhr
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Um seine Soldaten bestmöglich auszubilden, gibt der Kreml eine neue Zeitschrift heraus. Der stellvertretende Verteidigungsminister Goremykin stellt dieses Papier in die Tradition früherer Armeepublikationen aus der Sowjetzeit. Als Quelle des Zitats in der Erstausgabe dient Diktator Stalin.
Nach britischen Angaben hat das russische Verteidigungsministerium am 22. Mai ein neues Militärmagazin herausgegeben, das Soldaten politische Bildung vermitteln soll. Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Bericht zur Lage in der Ukraine berichtet, nimmt das Magazin „Politruk“ Ausbilder der russischen Streitkräfte ins Visier.
Dementsprechend stellt der stellvertretende russische Verteidigungsminister Viktor Goremykin das Kampfpapier in einem einleitenden Artikel in die Tradition früherer sowjetischer Militärpublikationen. In seinem Text zitiert Goremykin den sowjetischen Diktator Josef Stalin über die Bedeutung der politischen Bildung für Soldaten und die Notwendigkeit, den Feind zu hassen. Goremykin fungiert auch als Leiter der Zentralverwaltung für Militärpolitik, die 2018 gegründet wurde, um die ideologische Loyalität des Militärs gegenüber der Regierung zu stärken.
Aus London heißt es im Magazin: „Das Magazin bestätigt, dass der Feind in der Ukraine heute derselbe Feind ist, gegen den die Sowjetunion gekämpft hat, nämlich die Nazis.“ „Die in der Zeitschrift veröffentlichte Karte der Ukraine wird zur Untermauerung von Behauptungen verwendet, die Zweifel an der Legitimität des ukrainischen Staates säen und damit die Invasion rechtfertigen.“
Das Magazin spiegelt den politisierten Umgang Russlands mit der Geschichte wider, der in den letzten Jahren zu einem zentralen Merkmal der Bildungspolitik geworden ist. Dem britischen Bericht zufolge nutzt Moskau weiterhin Falschmeldungen, um Einfluss auf sein Militärpersonal und die Bevölkerung zu nehmen.
Politruk, auch Politkommissar genannt, bezeichnet in sozialistischen Ländern einen Offizier, der über eine besondere Ausbildung für die politische Arbeit verfügt. Ihre Aufgabe besteht darin, die politische Bildung von Offizieren und Soldaten im Sinne des Vertragsstaates sicherzustellen. Im Russischen Bürgerkrieg setzte die Rote Armee ab 1918 politische Kommissare ein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Rolle des Politruk auch in anderen Armeen des Warschauer Paktes eingeführt.