Berichten zufolge hat ein suspendierter österreichischer Polizist seinen Zugang zu sensiblen Daten genutzt, um mutmaßliche Staatsfeinde für den russischen Geheimdienst aufzuspüren. Es führt auch zu einem der meistgesuchten Männer der Welt: dem ehemaligen Wirecard-Direktor Jan Marsalek.
„Sehr geehrter Chefinspektor R[…]„Lieber Anton“, so beginnt Egisto Ott am 4. Juli 2017 eine E-Mail, deren Titel nicht über den Kontext der Geschichte hinwegtäuschen kann: Österreich, wo Titel genauso wichtig sind wie persönliche Beziehungen. „Lieber Anton“ leitete einst – als Hauptkommissar – eine Abteilung des österreichischen Bundeskriminalamtes mit dem legendären Namen Zehn-Finger-Soskopie, wo Fingerabdruck-Experten zusammenkommen, und Ott, ebenfalls Polizist, behauptete, bei einem Einsatz Spuren von Fingerabdrücken sichergestellt zu haben Vertraulichkeit von Ermittlungen, die bitte vergleichen, Anton R., es gehe um die Abwehr „extremistischer/terroristischer Sabotageakte“ rund um eine „große internationale Konferenz“. Die Ergebnisse des Datenabgleichs sollten als vertrauliche Information streng vertraulich behandelt werden – ein Kollege wird sie persönlich abholen.