Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Bearbeitung von CRISPR-Cas9-Genen dazu führen kann, dass Krebszellen unbeabsichtigt wichtige Gene entfernen, was Auswirkungen auf die Krebsforschung und Behandlungsstrategien hat.
Eine neue Studie der Forschungsgruppe von Claudia Kotter in der Abteilung für Mikrobiologie, Onkologie und Zellbiologie (MTC) hat potenzielle Risiken beim Einsatz der Gen-Editing-Technologie CRISPR-Cas9, der Genschere zur Behandlung von Krebs, identifiziert.
Die Studie ergab, dass die von Leukämie abgeleitete Krebszelllinie die Region entfernt, die ein Tumorsuppressorgen und Gene, die das Zellwachstum steuern, kodiert.
„Wir haben herausgefunden, dass diese Eliminierung häufig auftritt, wenn Krebszellen Stress ausgesetzt sind, beispielsweise bei der Verwendung von CRISPR, Genscheren oder anderen Behandlungen wie Antibiotika. Die Eliminierung verändert die Genregulation auf einzigartige Weise, was wiederum Auswirkungen auf grundlegende biologische Prozesse wie z als DNA Replikation, Regulierung des Zellzyklus und DNA-Reparatur“, sagt Claudia Kotter, Forschungsgruppenleiterin am MTC, Karolinska Institutet.
Auswirkungen auf die Krebsforschung und -behandlung
Dieses Wissen ist für Forscher, Kliniker und Biotechnologen wichtig, um die Ergebnisse der Genbearbeitung richtig zu interpretieren und anzuwenden. Die Studie hat auch klinische Bedeutung, da die beobachteten Deletionen in krebsassoziierten Genen vorkommen, was Auswirkungen auf die Krebsforschung und -behandlung hat.
„Erschreckenderweise wurde diese Entfernung von vielen Forschern, die Gene in Krebszellen mithilfe von CRISPR-Assays bearbeiteten, versehentlich übersehen. Die Entfernung kam auch häufiger bei Patienten vor, die sich einer Krebsbehandlung unterzogen. Die Krebszellen hatten „Die Behandlung hat aufgrund der Entfernung einen selektiven Vorteil.“ , was für das langfristige Überleben des Patienten schlecht ist, da diese Zellen nach der Behandlung zurückbleiben.“
Ein Aufruf zum vorsichtigen Voranschreiten
„Die Studie ist in erster Linie ein Warnsignal, öffnet aber auch die Türen für weitere Forschung, die darauf abzielt, das Potenzial der Genbearbeitung auszuschöpfen und gleichzeitig unbeabsichtigte Folgen zu minimieren“, schloss Claudia.
Referenz: „Intrinsische Löschung bei 10q23.31, inkl Taste Genlocus, verschärft durch CRISPR-Cas9-vermittelte Genomtechnik in HAP1-Zellen, die Krebsprofile imitieren“ von Qi Jing, Lara J. Merino, Raul J. Vega, Christian Sommerauer, Janine Eberlein, Eva K. Brinkmann und Claudia Kotter, 20. November , 2023, Life Sciences Alliance.
doi: 10.26508/lsa.202302128