Sicherheitskräfte haben vor den Kanarischen Inseln in El Hierro mehr als 500 Migranten aus Seenot gerettet. Auch in den Booten befanden sich Leichen. Seit Wochen kommen Tausende Migranten auf den Kanarischen Inseln an.
Spanische Sicherheitskräfte haben vor den Kanarischen Inseln auf El Hierro mehr als 500 Migranten aus Seenot gerettet. Die Küstenwache sagte, die Menschen seien in vier Booten unterwegs gewesen.
In den Booten befanden sich auch zwei Leichen. Nach Angaben der Guardia Civil starben zwei der Geretteten im Krankenhaus.
Ein starker Anstieg seit September
Aufgrund des milden Wetters und der ruhigen See ist die Zahl der Ankünfte seit September sprunghaft angestiegen. Das Innenministerium in Madrid teilte am Donnerstag mit, dass in den ersten zehn Monaten dieses Jahres insgesamt 30.705 Migranten auf den Kanarischen Inseln angekommen seien. Dies entspricht einer Steigerung von 111 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Dieser Zahl steht die Rekordzahl von 31.678 Migranten gegenüber, die im Jahr 2006 auf den Kanarischen Inseln ankamen. Damals waren andere Routen nach Europa gesperrt.
Medizinisches Personal kümmert sich um aus El Hierro gerettete Menschen.
Zusätzliche Notunterkünfte für rund 3.000 Migranten
Die Regierung kündigte an, zusätzliche Notunterkünfte für etwa 3.000 Migranten in Kasernen, Hotels und Wohnheimen zu schaffen. Ein großer Teil der Migranten, die auf dem Seeweg nach Spanien kommen, landet auf den Kanarischen Inseln.
Der Archipel liegt etwa 100 Kilometer vor der Westküste Afrikas. Die sieben Inseln wurden zu den Hauptzielen für Migranten aus Senegal und anderen afrikanischen Ländern.