Grünes Licht für die Erweiterung des Europäischen Parlaments um 15 Sitze
Das Europäische Parlament soll größer werden: Der Verfassungsausschuss in Straßburg stimmte mit großer Mehrheit für die Erweiterung. Alle 12 Länder erhalten einen oder zwei Sitze.
HEin Ausschuss des Europäischen Parlaments hat grünes Licht gegeben, die Zahl der Volksvertreter von 705 auf 720 Sitze zu erhöhen. Der Verfassungsausschuss stimmte am Montag in Straßburg mit großer Mehrheit für die Änderung, die bei der Europawahl im Juni 2024 in Kraft treten soll. Die Entscheidung muss noch in der für Mittwoch angesetzten Plenarsitzung bestätigt werden.
Von den fünfzehn zusätzlichen Sitzen gehen zwei an Frankreich, Spanien und die Niederlande. Österreich, Dänemark, Belgien, Polen, Finnland, die Slowakei, Irland, Slowenien und Lettland erhalten jeweils einen zusätzlichen Sitz.
Im Juni hat das EU-Parlament vorgeschlagen, die Zahl der Abgeordneten für die Legislaturperiode 2024 bis 2029 um 11 Sitze auf 716 Sitze zu erhöhen, um dem demografischen Wandel in den Mitgliedstaaten Rechnung zu tragen. Dies stieß jedoch auf Widerstand in Frankreich, Belgien und Polen, die keine zusätzlichen Sitze erhalten hätten. Diese Länder werden bei der nun laufenden Erweiterung berücksichtigt.
Die Anzahl der Abgeordneten wird vor jeder Europawahl überprüft. Der Lissabon-Vertrag sieht eine Höchstzahl der Parlamentarier vor, die bei 751 Abgeordneten liegt.
Die Anzahl der Vertreter jedes Landes hängt von der Bevölkerungsgröße ab. Kleine Länder verfügen verhältnismäßig über mehr Sitze, als ihnen zur Verfügung stehen. Luxemburg, Malta und Zypern haben mit jeweils sechs Abgeordneten die geringste Sitzzahl, während Deutschland mit 96 Sitzen die größte Sitzzahl hat.