Bisher heißester Tag des Jahres in Griechenland, Alarmstufe Rot in Italien: Die Hitze hat Südeuropa fest im Griff. Starke Dürre erhöht auch die Gefahr von Waldbränden.
Die Hitzewelle hält in Südeuropa an – in Griechenland sollen die Temperaturen inzwischen ihren Höhepunkt erreicht haben. Am Freitag wurde nach Angaben des Nationalen Observatoriums in Theben, etwa 50 Kilometer nordwestlich von Athen, mit 44,2 Grad Celsius die heißeste Temperatur des Jahres gemessen. Mit einem Temperaturrückgang am Wochenende hatten die Meteorologen nicht gerechnet.
Den zweiten Tag in Folge haben die Behörden die Akropolis in Athen während der heißesten Stunden geschlossen. Wie das Kulturministerium mitteilte, bleibt das Wahrzeichen von 11:30 bis 17:30 Uhr geschlossen. Am Vortag gab es Schließzeiten für Attraktionen. Am Freitagmorgen erlitt ein Tourist beim Besuch des Akropolis-Hügels einen leichten Hitzschlag.
Das Ministerium für Umwelt und Energie hat eine Reduzierung der Nutzung privater Autos gefordert, da die Abgase in städtischen Gebieten wie Athen und Thessaloniki bei Hitze die Luft stärker verschmutzen. Darüber hinaus ist aufgrund der erhöhten Brandgefahr Vorsicht beim Umgang mit Kraftstoffen wie Benzin geboten. OSE Railways hat angekündigt, dass die Züge aufgrund der hohen Temperaturen verlangsamt werden, um die Sicherheit auf den heißen Gleisen zu gewährleisten.
Alarmstufe Rot in italienischen Städten
In Italien hat das Gesundheitsministerium für viele Städte, darunter die Hauptstadt Rom, Bologna und Florenz, eine rote Warnung vor hohen Temperaturen herausgegeben. Nach Angaben der Zeitung „Il Messaggero“ starben in der Region Neapel zwei Amateurfußballspieler im Alter von 48 und 51 Jahren an den Folgen von Krankheiten, die vermutlich durch die Hitze verursacht wurden.
Auch in den kommenden Tagen ist für das Land keine Abkühlung in Sicht: Am Dienstag könnte es in Rom 42 oder 43 Grad haben. Der bisherige Hitzerekord von 40,5 Grad aus dem August 2007 für die italienische Hauptstadt ist möglicherweise gefallen. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien kann dieser Tage die höchste jemals in Europa gemessene Temperatur von 48,8 Grad überschritten werden.
Auch Norditalien blieb von Temperaturextremen nicht verschont: Für Mailand werden am Dienstag Höchstwerte von 38 Grad erwartet. Der Meteorologe Claudio Cassardi sagte gegenüber „Il Messaggero“, dass solche Situationen aufgrund des Klimawandels häufiger und schwerwiegender seien.
Brände in Naxos, Kroatien
Die Gefahr von Waldbränden steigt aufgrund schwerer Dürre und mancherorts starker Winde. Auf der griechischen Insel Naxos ist bereits ein Feuer ausgebrochen, das mit Löschfahrzeugen und Hubschraubern gelöscht werden kann.
Auch in Kroatien gibt es einen Brand, wo am Donnerstag in abgelegenen Gebieten der Küstenstädte Sibenik und Primosten ein Feuer ausbrach. Das kroatische Nachrichtenportal „index.hr“ berichtete, dass es bis Freitag rund 140 Feuerwehrleuten gelungen sei, die Flammen zu löschen.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat gewarnt, dass die Hitzewelle auch Deutschland und Polen sowie Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich treffen wird.