Wird der Getreidemarkt zusammenbrechen – wenn der Getreidedeal scheitert?

Wird der Getreidemarkt zusammenbrechen – wenn der Getreidedeal scheitert?

Sollte Russland einer Verlängerung des Abkommens nicht zustimmen, ist unklar, ob die Ukraine weiterhin so große Mengen Getreide exportieren kann. Ein großes Problem dürften die hohen Kosten der Schiffsversicherung darstellen. Schiffe, die das Schwarze Meer überqueren wollen, müssen bereits für Tausende von Dollar versichert sein. Reedereien könnten zögern, ihre Schiffe ohne russische Genehmigung durch das Kriegsgebiet zu schicken.

Auch der Transport von Getreide per Bahn und LKW oder über die Donauhäfen könnte sehr schwierig werden. Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine große Mengen Getreide über die östlichen EU-Länder exportiert – es gibt jedoch zu wenige Güterwagen, um das gesamte ukrainische Getreide auf dem Landweg zu exportieren. Gleichzeitig ist die Transportlogistik bereits voll ausgelastet.

Deshalb protestieren Landwirte in östlichen EU-Ländern wie Polen, Rumänien und Ungarn gegen große ukrainische Lieferungen an ihre heimischen Märkte. Diese Körner sollten eigentlich nur durch ihre Länder fließen und dann in andere Länder verschifft werden, etwa über den mittlerweile völlig überlasteten rumänischen Hafen Constanta am Schwarzen Meer oder über die Donau.

Aber diese Mengen sind so groß und das importierte Getreide so billig, dass es die lokalen Märkte stark stört und den Verkauf an lokale Bauern behindert. Dieses Problem könnte sich verschärfen, wenn das Schwarzmeerabkommen ausläuft.

Als Reaktion darauf verhängte die Europäische Union Einfuhrbeschränkungen, die dazu führten, dass ukrainisches Getreide durch Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei transportiert, aber nicht in diesen Ländern verkauft werden durfte.

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