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Verhandlungen in Saudi-Arabien über einen Waffenstillstand im Sudan

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Verhandlungen in Saudi-Arabien über einen Waffenstillstand im Sudan

Stand: 05.06.2023 17:54 Uhr

Der Waffenstillstand im Sudan wurde seit Beginn der schweren Kämpfe im April wiederholt gebrochen. Nun wollen die Konfliktparteien in Saudi-Arabien direkt miteinander verhandeln – mit Unterstützung internationaler Akteure.

Drei Wochen nach Beginn der Kämpfe im Sudan trafen sich die Konfliktparteien erstmals in Saudi-Arabien zu direkten Gesprächen. Wie Riad mitteilte, trafen am Samstag Verhandlungsführer beider Seiten in Jeddah ein: „Vertreter der sudanesischen Streitkräfte und der Rapid Support Forces“ seien vor Ort, sagte sie.

Die USA und Saudi-Arabien begrüßten die „Aufnahme von Vorgesprächen“ in Dschidda zwischen Vertretern des Militärherrschers Abdel Fattah al-Burhan und dem Kommandeur der Miliz „Rapid Support Forces“, Mohammed Hamdan Dagalo. Diese Interessen müssen die Interessen des Sudan und seines Volkes berücksichtigen und „eine aktive Rolle spielen“, um „einen Waffenstillstand und ein Ende des Konflikts“ zu erreichen.

Dem sudanesischen Volk muss Leid durch einen Waffenstillstand erspart bleiben. Zudem müsse die Verfügbarkeit humanitärer Hilfe in den betroffenen Gebieten sichergestellt werden, heißt es in der Erklärung. Auch der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, wird voraussichtlich an dem Treffen teilnehmen.

Tausende Sudanesen haben in den letzten Tagen die Grenze nach Ägypten überquert.
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Der Waffenstillstand wurde wiederholt gebrochen

Die sudanesische Armee und die Rapid Support Forces sagten, die Gesandten würden sich in Jeddah treffen, um „Einzelheiten des Waffenstillstands zu besprechen“, der mehrmals verlängert, aber nie eingehalten wurde. Auf der Tagesordnung stehen nach Angaben der Konfliktparteien auch humanitäre Korridore in die Hauptstadt Khartum und ins benachbarte Omdurman. Beide Städte befinden sich im Epizentrum der Kämpfe. Es betrifft auch den Schutz der zivilen Infrastruktur.

An den Gesprächen in Dschidda werden nach Angaben eines saudischen Diplomaten neben dem US-Sicherheitsberater Sullivan auch Vertreter Großbritanniens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate teilnehmen.

Der Gesandte der Vereinten Nationen für den Sudan, Volker Perthes, sagte vor wenigen Tagen, die beiden Kriegsparteien seien zu Gesprächen über einen Waffenstillstand bereit. Er identifizierte Saudi-Arabien als möglichen Ort für die Gespräche.

Mehr als 500 Tote – darunter viele Kinder

Seit Beginn der Kämpfe Mitte April wurden immer wieder Waffenstillstände ausgehandelt, die jedoch wiederholt von beiden Seiten verletzt wurden. Nach offiziellen Angaben wurden bei den Kämpfen mehr als 500 Menschen getötet. Doch aufgrund der unübersichtlichen Lage gehen Experten davon aus, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen dürfte. Mehr als 100.000 Menschen sind bereits geflohen.

Nach Medienberichten und Augenzeugen ist es am heutigen Samstag erneut zu heftigen Explosionen im Zentrum der sudanesischen Hauptstadt Khartum gekommen. Auch in Omdurman fielen Schüsse. Die Kinderschutzorganisation der Vereinten Nationen, UNICEF, hat vor den tödlichen Folgen der anhaltenden Kämpfe für Kinder gewarnt. UNICEF-Sprecher James Elder sagte unter Berufung auf eine Partnerorganisation, in den ersten elf Tagen des Konflikts seien 190 Kinder getötet und 1.700 verletzt worden.

Die seit Beginn der Kämpfe am 15. April gesammelten Zahlen stammen laut Elder aus Gesundheitseinrichtungen in Khartum und Darfur. Elder sagte, dass sie nur Kinder einschließen, die in den Zentren in diesen Gebieten angekommen sind. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Realität viel schlimmer ist.“

Privatsitzung von Menschenrechtsrat

Der UN-Menschenrechtsrat hat auf Antrag Großbritanniens, Norwegens, der USA und Deutschlands eine Sondersitzung zur Lage im Sudan für den 11. Mai anberaumt.

Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Freitag können weitere zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen im Sudan ihre Ernährungssicherheit in den nächsten drei bis sechs Monaten nicht mehr sicherstellen, wenn der Konflikt andauert. Damit wären rund 19 Millionen Menschen im ganzen Land von Hunger und Unterernährung bedroht.

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