Stand: 13.07.2022 04:25 Uhr
Der srilankische Präsident Rajapaksa ist mit einem Militärflugzeug auf die Malediven geflohen. Der Staatschef stand wegen der schweren Wirtschaftskrise in seinem Land unter enormem Druck.
Der umstrittene srilankische Präsident Gotabaya Rajapaksa ist nach Massenprotesten gegen die schwere Wirtschaftskrise aus dem Land geflohen und auf die Malediven aufgebrochen.
Nach offiziellen Angaben verließ der 73-Jährige Sri Lanka nachts in einem Militärflugzeug mit seiner Frau und seinem Leibwächter. Später landete er laut einem örtlichen Flughafenbeamten auf den Malediven und wurde unter Polizeischutz an einen unbekannten Ort gebracht.
Laut einem BBC-Bericht löste die Nachricht von Rajapaksas Abreise spontanen Jubel unter den Demonstranten in der srilankischen Hauptstadt Colombo aus.
Rajapaksa möchte möglicherweise eine Strafverfolgung vermeiden
Rajapaksa floh am Samstag aus dem Präsidentenpalast in der srilankischen Hauptstadt Colombo, bevor Tausende von Demonstranten das Anwesen stürmten. Am Mittwoch kündigte er dann seinen Rücktritt an, um eine „friedliche Machtübergabe“ zu ermöglichen.
Bereits am Dienstag hatte der Präsident vergeblich versucht, das Land zu verlassen. Beobachtern zufolge wollte er die Möglichkeit einer Verhaftung vermeiden, indem er vor seinem Rücktritt das Land verließ. Dem Staatsoberhaupt wird Misswirtschaft in der Wirtschaft vorgeworfen. Solange er noch Präsident ist, ist er vor Strafverfolgung gefeit.
Der Inselstaat durchlebt derzeit eine massive Wirtschaftskrise. Die Regierung ist seit Kurzem nicht mehr in der Lage, die wichtigsten Importe wie Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente zu finanzieren. Unterdessen hat Sri Lanka den Internationalen Währungsfonds und Russland um Hilfe gebeten.