Madrid – Jedes Jahr gibt es in Spanien am 22. Dezember einen Lotto-Wahnsinn.
An einem Mittwochmorgen – traditionell zwei Tage vor Weihnachten – begannen im Teatro Real Opera House (1850 eröffnet) die Glückszahlen der berühmten spanischen Weihnachtslotterie zu ziehen. Es wird von Millionen Menschen live im Fernsehen verfolgt.
Der Hauptpreis heißt „El Gordo“. Dies bedeutet „mollig“. Aus gutem Grund: Vier Millionen Euro werden für den vollen Sieg vergeben.
Die Kosten für ein komplettes Set betragen in Spanien 200 Euro. Da dies jedoch vielen Spielern zu teuer ist, ist „Décimo“ – „ein Zehntel des Tickets“ – alltäglich geworden. Es kostet 20 Euro. Demnach erhalten die Gewinner dieser Lotterie ein Zehntel von „El Gordo“, also 400.000 Euro.
Der zweithöchste Sieg nach „El Gordo“ ist dennoch stolze 1,25 Millionen Euro für das volle Ticket.
„El Gordo“ kann mehrfach verteilt werden, da jede Charge in einer Auflage von 172 Stück herausgegeben wird, sodass es mehrere Hauptpreise gibt. Als eine der ältesten und größten Wolken der Welt begann sie vor über 200 Jahren. Die erste Zeichnung entstand 1812.
Auf die Gewinner warten nun insgesamt 2,4 Milliarden Euro, die gespielt werden sollen. Da auch kleinere Preise ausgelost werden, kann die Feier bis zu vier Stunden dauern.
Kurios: 2019 wurde der Hauptgewinn etwa zehn Minuten nach dem Start abgezogen.
„El Gordo“ – eine riesige Szene!
Im Opernhaus gibt es zwei goldene Lotterietrommeln. In einer befinden sich 100.000 kleine Holzkugeln mit Losnummern, in der anderen 1.800 größere Kugeln mit Gewinn. Während der Ziehung kommt aus jedem Fass gleichzeitig eine Kugel: die Losnummer und der entsprechende Gewinn.
Schüler des Internats San Ildefonso in Madrid singen Ticketnummern. Kinder gelten als Glücksbringer.
Übrigens: In diesem Jahr wurden viele rund 3,4 Milliarden Euro verkauft. Gut eine Milliarde davon gehen als Steuern an den Staat.