Die Erdgaspreise sind zuletzt auf neue Höhen gestiegen. Die Europäische Union will die Lage mit einem neuen Plan unter Kontrolle bringen.

Die EU-Kommission will künftig den gemeinsamen Einkauf von Erdgas ermöglichen, um steigenden Preisen entgegenzuwirken. Das Exekutivorgan der Europäischen Union hat heute Regeln vorgeschlagen, nach denen Länder gemeinsam Erdgas kaufen können – beispielsweise um ihre Speicher zu füllen. Dies wird von den Leitungsbetreibern in den jeweiligen Ländern umgesetzt. Die Kommission soll detailliert über Lagerung, Verwendungszweck und Anschaffungskosten informieren. Zudem sieht der Vorschlag vor, dass Länder in Notsituationen Gasreserven leichter austauschen können und die Risiken einer Reservenknappheit stärker berücksichtigen müssen.

Keine kurzfristige Umsetzung

Die wichtigsten treibenden Kräfte hinter den Plänen waren Griechenland, Rumänien und Spanien. Die Länder hoffen auf mehr Versorgungssicherheit und niedrigere Preise. Der Plan muss jedoch noch vom Parlament der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten genehmigt werden. Auf die aktuellen Preise in diesem Winter dürfte es keine Auswirkungen haben.

Die Kommission hat zudem beschlossen, dass bis 2049 langfristige Verträge zum Bezug von Erdgas auslaufen sollen. Das wäre genau ein Jahr, bevor die EU klimaneutral werden will. Im Jahr 2050 wird Europa der erste Kontinent sein, der unvermeidliche Treibhausgase ausstößt und diese wenigen Emissionen vollständig ausgleicht.