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Bekämpfung von Infektionskrankheiten: WHO empfiehlt Malaria-Impfstoff für Kinder

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Bekämpfung von Infektionskrankheiten: WHO empfiehlt Malaria-Impfstoff für Kinder

Stand: 06.10.2021 20:05

WHO-Chef Tedros spricht von nichts weniger als einem „historischen Moment“: Erstmals hat die Weltgesundheitsorganisation die flächendeckende Anwendung eines Malaria-Impfstoffs für Kinder empfohlen. Das soll jedes Jahr Zehntausenden jungen Menschen das Leben retten.

Im Kampf gegen Malaria wurden erhebliche Fortschritte erzielt. Erstmals hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, den Einsatz eines Malaria-Impfstoffs auszuweiten. Die Organisation der Vereinten Nationen hat angekündigt, dass der RTS,S-Impfstoff an Kinder in Subsahara-Afrika und anderen Malaria-Regionen verabreicht werden soll.

„Dies ist ein historischer Moment“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Der lang erwartete Malariaimpfstoff für Kinder ist ein Durchbruch in der Wissenschaft, der Kindergesundheit und der Malariakontrolle.“ Er sagte, dass zusammen mit früheren Präventivmaßnahmen jetzt jährlich Zehntausende von jungen Menschenleben gerettet werden können.

Experimenteller Versuch mit 800.000 Kindern

Die Empfehlung basiert auf Pilotversuchen mit rund 800.000 Kindern in Ghana, Kenia und Malawi. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind die Zyklen tödlicher Krankheiten bei geimpften Jugendlichen um 30 Prozent zurückgegangen. Tedros bestätigte, dass der Impfstoff des britischen Pharmaherstellers GlaxoSmithKline sicher ist.

Jedes Jahr gibt es etwa 200 Millionen Malariafälle, die meisten davon in Afrika. Viele Menschen infizieren sich mehrmals im Jahr. Infolgedessen sterben jedes Jahr 400.000 Menschen, die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. 94 Prozent der Malaria-Todesfälle wurden in afrikanischen Ländern verzeichnet.

Impfstoff gegen die tödlichste Krankheit Malaria

Malaria wird durch Plasmodium-Parasiten verursacht, die durch infizierte Mücken auf den Menschen übertragen werden. Betroffene haben oft Fieber und Schüttelfrost und leiden unter Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit. Bei schwerem Verlauf kommt es zusätzlich zu Atemnot, Krämpfen und Blutungen, und die am stärksten betroffenen Menschen sterben ohne ärztliche Behandlung.

Der RTS,S-Impfstoff ist wirksam gegen den Erreger der tropischen Malaria, den tödlichsten Malaria-Erreger weltweit und in Afrika am häufigsten. Vor rund 20 Jahren wurde der Schutz vor Mückenstichen in Malariagebieten unter anderem durch den Einsatz von Moskitonetzen in der Nacht, die mit Insektiziden behandelt wurden, intensiviert. Dadurch verringerte sich die Zahl der Verletzungen. Aber sie befinden sich seit einigen Jahren in der Flaute.

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