Ja, es gibt ihn: Glaucus atlanticus, der blaue Drache, wurde häufig in der Region Torrevieja gesichtet. Wissenschaftler haben es zuletzt vor 300 Jahren an der Mittelmeerküste Spaniens dokumentiert.
Torrevieja – Blaumilane aus dem Meer? Lange Zeit hielten sie sich eher im Königreich des Osterhasen auf als im Süden der Costa Blanca. Aber solch ein merkwürdiges Meerestier gab es tatsächlich: 1705 dokumentierte der Wissenschaftler Johann Philip Breen von der Royal Society of London es auf Ibiza. Seitdem wurde der schleimige Glaucus atlanticus jedoch nicht mehr an Spaniens Mittelmeerküste gesichtet. Dennoch: An den Stränden der Region Torrevieja tummeln sich zunehmend prominente Arten. Der Blaue Drache erschien hier im Jahr 2021 und wurde seitdem viele Male von Schwimmern in den Buchten oder am Strand gesehen. costanachrichten.com berichtet.
Costa Blanca: Der Blaue Drache – ein neugieriges Meerestier – ist an den Stränden aufgetaucht
Ein ähnlicher Artikel in „Mediterranean Marine Science“ und „Quercus“ kursiert dieser Tage in den spanischen Medien. Das Team der Biologen Juan Antonio Pujol, Raquel López-Esclapez und Nicholas Obero berichtet von „einer außergewöhnlichen Entdeckung, die die mystische Aura der Existenz eines kleinen wirbellosen Meeresbewohners verstärkt“. 300 Jahre nach dem britischen Wissenschaftler Johann Philipp Brien waren die Spanier erst die zweiten, die blaue Meeresschnecken oder Seeschwalben – wie sie auf Deutsch auch genannt werden – an Spaniens Mittelmeerküste untersuchten.
Bei der Kreatur, die aus einem fiktiven Film zu stammen scheint, handelt es sich um ein Weichtier, das in seinem Wesen einer Meeresschnecke ähnelt. Seine Abmessungen von drei Zentimetern haben nichts mit einem Drachen zu tun. Der blaue Drache, der mittlerweile auch an der Costa Blanca aufgetaucht ist, ist aufgrund seiner sechs verzweigten Gliedmaßen und seiner einzigartigen Färbung einzigartig. Tiefblau prägt den Bauchbereich des neugierigen Meeresbewohners, schimmerndes Silber den Rücken: Die perfekte Tarnung, erklären Wissenschaftler, ist, wenn er auf der Wasseroberfläche schwimmt.
Gefährliche Beute: in Ruhe lassen, nicht anfassen
In der Regel sind Blaudrachen nicht auf der Osterhaseninsel, sondern in den tropischen und subtropischen Meeren unterwegs – und auf der Suche nach völlig harmloser Beute. Denn Glaucus atlanticos frisst gerne quallenähnliche Meeresbewohner, darunter auch Verdammte portugiesische Küche. Kurios: Nach einer Mahlzeit wirken die Nesselzellen im Gewebe des Fischers so, als wäre er das Raubtier selbst, weshalb uninformierte Beobachter den aus dem Meer kommenden kleinen Drachen oft mit einer Qualle verwechseln.
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Experten sind sich sicher, dass der Blaue Drache selbst für Schwimmer meist weniger gefährlich ist, als manchmal angenommen wird. Allerdings sollte das Meerestier in Ruhe gelassen und nicht berührt werden (obwohl einige Instagrammer in beliebten Videos genau das tun). Im Sommer 2021 werden Wissenschaftler dank Schwimmern an der Costa Blanca zurück zum Drachen gebracht. Mehrere Exemplare lagen an Land in der Bucht von Las Estacas und La Mata. Ein wärmeres Meer könnte dazu führen, dass Begegnungen mit Fantasy-Kunst in und um Torrevieja häufiger werden.