Der Oberste Gerichtshof der USA hat den Weg für ein Abtreibungsverbot geebnet. Jetzt ist es ein öffentliches Problem, das Kritiker fürchten.
Sie ist zehn Jahre alt, sie wurde vergewaltigt und dann schwanger. Doch dem Mädchen wurde laut der Regionalzeitung „The Indianapolis Star“ eine Abtreibung verweigert – nach der aktuellen Rechtsprechung von Ohio, wo die Zehnjährige lebt, ist dies ein strafbares Verbrechen.
Vor solchen Fällen gab es Bedenken: Vor rund einer Woche hob der Oberste Gerichtshof der USA das wegweisende Roe v. Wade-Urteil auf und kippte damit landesweit das Recht auf Abtreibung. Dies ebnete vielen konservativen Staaten den Weg, die Abtreibung zu verbieten. Dies stieß national und international auf viel Kritik und löste Massenproteste in der Bevölkerung aus. Auch US-Präsident Joe Biden distanzierte sich von dem Urteil des Supreme Court.
Dem Bericht zufolge wurde für die Zehnjährige endlich eine Lösung gefunden: Nachdem sie eine Abtreibung in Ohio abgelehnt hatte, wandte sich der Arzt des Mädchens offenbar an einen Gynäkologen im benachbarten Indiana. Dort gelten liberale Abtreibungsgesetze. Dem Bericht zufolge konnte die Gynäkologin die gewünschte Behandlung erhalten, aber sie befürchtet, dass ihr Zustand bald ähnliche restriktive Gesetze erlassen wird.
Erhöhte Nachfrage aus anderen Ländern
In Indiana haben Ärzte seit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs eine erhöhte Nachfrage nach Abtreibungen aus den Nachbarstaaten gemeldet. Ein anderer Gynäkologe sagte dem Indianapolis Star, dass wir eine „verrückte Menge an Anfragen“ aus Kentucky und Ohio sehen. Ihr Angebot für alle wollten die Kliniken aber weiterhin aufrechterhalten: „Wir tun alles, um die Erreichbarkeit und Erreichbarkeit so lange wie möglich zu verbessern, wohl wissend, dass dies nur ein zeitlich begrenztes Zeitfenster ist, in dem wir diese Hilfe leisten können “, so der Spezialist.